
Strecke: Bahnhof Eckernförde – Aschau – Noer - Jellenbek – Surendorf – Dänisch Nienhof
Entfernung: ca. 26 km
Bisher insgesamt gelaufen: 83 km
Noch zu laufen: ca. 1920 km
Begleiter: mein Bruder Simon
Prolog:
Diese Etappe beginnt mit einer typisch Steinmetz’schen Meisterleistung: 10 Minuten vor Abfahrt des Zuges nach Eckernförde kommen Simon und ich am Kieler Bahnhof an und denken uns, die Zeit reicht locker noch für die Besichtigung der neuen Brücke im Kieler Hafen und Simons Schwimmstrecke vom Kiel-Triathlon. Leider verkalkulieren wir uns um eine Minute und sehen den Zug nur noch aus dem Bahnhof fahren!
Diese Etappe beginnt mit einer typisch Steinmetz’schen Meisterleistung: 10 Minuten vor Abfahrt des Zuges nach Eckernförde kommen Simon und ich am Kieler Bahnhof an und denken uns, die Zeit reicht locker noch für die Besichtigung der neuen Brücke im Kieler Hafen und Simons Schwimmstrecke vom Kiel-Triathlon. Leider verkalkulieren wir uns um eine Minute und sehen den Zug nur noch aus dem Bahnhof fahren!
So sind wir erst eine Stunde später als geplant, um ½ 12, in Eckernförde. (Hier hat Simon am Montag sein Vorstellungsgespräch in einer Schule, hoffentlich klappt es mit der Stelle!) Nach wenigen Schritten haben wir die Strandpromenade und damit auch den Wanderweg E1 erreicht, den wir den ganzen Tag am Südufer der Eckernförder Bucht entlang folgen. Fast die gesamte Strecke geht es entweder unten am Strand entlang oder oben direkt auf der Kante der Steilklippe, und dort dann abwechselnd durch Laubwälder oder am Rande von Äckern entlang. Bis auf einige Campingplätze und einen Marinestützpunkt ist hier alles völlig unverbaut!
An vielen Stellen ragen die Buchenwälder direkt bis an das Steilufer.
Je weiter wir im Laufe des Tages nach Osten vorankommen, desto breiter eröffnet sich vor uns die offene Ostsee, die von Eckernförde nur als ein kleiner Abschnitt am Horizont zu sehen war. Es ist ein herrlicher Spätsommertag, die Sonne scheint den ganzen Tag und die Sicht ist so gut, dass wir im Nordosten sogar die dänische Insel Aero entdecken, immerhin 60 km Luftlinie entfernt und normalerweise nie zu sehen.
Bei Aschau rasten und baden wir zum ersten Mal, liegen im warmen Sand und beobachten die Segler und Jetskis auf der Bucht.
An vielen Strandabschnitten herrscht FKK-Betrieb. Uns fallen besonders allerlei tief braun gebrannte Männer mittleren bis fortgeschrittenen Alters auf, die allein an der Wasserlinie entlang spazieren und offensichtlich sich und ihr Gemächt zur Schau tragen. Wir werden allenfalls neugierig bestaunt: Wahrscheinlich stapfen hier auch nicht alle Tage Wanderer mit schweren Rucksäcken und Wanderschuhen durch den Sand!
Für das Foto gestellt: Eigentlich sind wir den ganzen Tag in die andere Richtung gelaufen.
Es ist schon Abend, als wir wie gerufen in Dänisch Nienhof auf ein Restaurant direkt am Strand stoßen. Bei Sonnenuntergang verspeisen wir auf der Terrasse ein Dorschfilet und Weizenbier – Mmmh! Allerdings wird es erstaunlich schnell empfindlich kühl: Obwohl wir uns bald dick einpacken, ist spätestens die Latte macchiato nur noch drinnen ein richtiger Genuss!
"Mmh, wird das lecker schmecken!"
Angesichts der guten Wetterprognose haben wir entschieden, ohne Zelt im Freien zu übernachten. Das geeignete Plätzchen dafür entdecken wir etwa einen Kilometer östlich, hoch oben auf der Steilküste. In dieser sternenklaren Neumondnacht kühlt es auf weit unter 10°C ab (= arschkalt), dementsprechend viel Tau gibt es, schon nach einer halben Stunde sind Ruck- und Schlafsäcke dicht mit Tropfen übersät.
Als Entschädigung bekommen wir einen Sternenhimmel par excellence geboten, und spätestens ab der 5. Sternschnuppe wird es anstrengend mit den spontanen Wünschen. (Laut den Astronomen müssen wir Meteoriten aus dem Schwarm der Aurigiden gesehen haben.) Unterhalb der Steilküste blinken noch zwei einsame Angler mit ihren Lampen, der Kieler Leuchtturm und die Bettenburg Damp scheinen von weitem herüber, und am Horizont ziehen hellerleuchtete Schiffe vorbei. Das Rauschen der Wellen unter uns, eine Heulboje und weit enfernte Schiffsmotoren sind dazu die sanfte Geräuschkulisse. Ein großartiger Ausklang eines faszinierendes Wandertages, der auf dieser Deutschlandtour nur schwer zu übertreffen sein wird.
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