Mittwoch, August 31, 2005

Grundlegendes

Ich möchte Deutschland von Nord nach Süd durchqueren. Ungefähr auf dieser Route:

Das sind vorsichtig geschätzt etwa 2.000 km. Weitere Details zur Streckenführung.
Wie ich zu diesem verhängnisvollen Entschluss kam und was ich mir so dabei denke, steht
hier.
Warum das alles auch noch veröffentlicht werden muss, erkläre ich hier.

Die Idee

Dies sind die Grundgedanken meiner Deutschlandwanderung:

- Ich möchte versuchen, Deutschland auf einer Nord-Süd-Linie zu durchqueren: Flensburg - Zugspitze (oder so).

- Ich will die Etappen durcheinander laufen, wie es sich gerade ergibt. Wie in einem Puzzle, wo man die Einzelteile auch in einer mehr oder weniger willkürlichen Reihenfolge zusammenfügt, soll schließlich doch ein großes Ganzes herauskommen.

- Einzige Ausnahme: Die allersüdlichste Etappe in den Alpen soll die letzte sein, die alles abschließt.

- Bei allen anderen Einzeletappen soll auch die Richtung egal sein.

- Möglichst oft möchte ich mit Begleitung laufen, von möglichst vielen verschiedenen Bekannten.

- Für die Strecke erschien es mir deshalb günstig, sie so zu legen, dass sie bei möglichst vielen Bekannten vorbei führt. Daraus ergab sich der vorläufigen Streckenplan vom Sommer 2005.

- Nur die grobe Strecke soll zu Beginn fest stehen, Verlauf und Länge der einzelnen Etappen sollen kurzfristig festgelegt werden.

- Ich will offen für Vorschläge der Mitwanderer sein und hoffe, dass ihre Ortskenntnis den Streckenverlauf bereichert.

- Die Strecke muss nicht unbedingt hundertprozentig durchgehend sein: Einige Kilometer Toleranz sollen drin sein, wenn dadurch z.B. auf eine öde Stadtdurchquerung verzichtet werden kann.

Die Strecke

Hier soll's lang gehen:

A - Schleswig-Holstein:
Flensburg - Schleswig - Eckernförde - Kiel - Plön - Eutin - Lübeck - Mölln - Lauenburg

B - Niedersächsisches Flachland:
Elbaue - Lüneburg - Undeloh - Lüneburger Heide - Soltau - Celle - Bissendorf - Poggenhagen - Steinhuder Meer - Loccum

C - Niedersächsisches Bergland:
Schaumburger Wald - Wesergebirge - Süntel - Ith - Vogler - Solling - Nörten - Göttingen - Friedland

D - Thüringen:
Hanstein - Allendorf - Lengenfeld unterm Stein - Volkenroda - Mühlhausen - Hainich - Eisenach - Wartburg - Rennsteig - Sonneberg

E - Franken / Oberpfalz:
Coburg - Lichtenfels - Fränkische Schweiz - Hersbrucker Alb - Donaudurchbruch

F - Oberbayern:
Weltenburg - Hallertau - Freising - München - Osterseen - Garmisch -
Wettersteingebirge

Gesamtstrecke: knapp 2.000 km

Fernwanderwege
Von Flensburg bis auf die Höhe von Hannover folgt der Verlauf mehr oder weniger dem Fernwanderweg E1.
Ab meinem Heimatort Loccum bis Volkenroda in der Nähe von Mühlhausen streift er immer wieder den Pilgerweg zwischen diesen beiden Klöstern.
Im Thüringer Wald könnte man den Rennsteig entlang wandern.
In Franken und der Oberpfalz bietet sich der Main-Donau-Weg zur Orientierung an.
Für die restlichen Streckenabschnitte habe ich keine Fernwanderwege ausfindig gemacht.

Dienstag, August 30, 2005

Warum dieser Blog?

Blog = Kurzform von weblog = Logbuch oder Tagebuch im Internet

Vorweg gebe ich zwei Dinge zu:
- Natürlich bin ich stolz auf jeden erwanderten Kilometer und verstecke das auch nicht.
- Und es scheint in zu sein, irgendetwas im Netz zu veröffentlichen, und ich wollte dieses neue Medium auch mal ausprobieren.

Aber wichtiger ist, dass ich ja auf dieser Strecke nicht alleine wandern möchte. Die Adressaten dieser Seiten sind deshalb
- meine Mitwanderer, für die meine Etappenberichte hoffentlich eine nette Erinnerung sind; außerdem können sie die Etappen, auf denen sie mitgewandert sind, auf dieser webseite in den Gesamtrahmen einordnen;
- und meine potenziellen Mitwanderer können hier sehen, welche Abschnitte ich schon gelaufen bin und welche Etappen noch in Frage kommen.

Sonntag, August 14, 2005

2. Etappe: Celle - Bissendorf (Nds.) (14.August 05)

Strecke: Bahnhof Celle - Aller - Hambühren - Wietzenbruch - Gut Rixförde - Allerhop - Fuhrberg - Sprillgehege - Wietzesiedlung - Bahnhof Bissendorf
Entfernung: 30 km
bisher gelaufen: 58 km
noch zu laufen: ca. 1.940 km
ohne Begleitung

Der bleibende Eindruck dieser Etappe sind schnurgerade, einsame Wege durch Nadelwald im strömenden Regen. Kein Wunder, dass sich heute kein Mitwanderer finden ließ - in 6 Stunden Wanderung sind mir heute auch höchstens 6 Menschen zu Fuß begegnet! Während der ersten 20 km keinerlei Regenpause. Auf ein derartig schlechtes Wetter bin ich gar nicht eingestellt - die Jeans (!) ist ruckzuck durchweicht und hat bis zum Abend die Innenseiten der Oberschenkel ordentlich wund gescheuert. Wegen des Wetters gibt es von der Etappe kein Foto.
Einer der schönsten Abschnitte ist gleich ganz zu Beginn ein Weg, der sich kurz hinter Celle am Steilufer oberhalb der Aller entlang schlängelt. Merkwürdig, wieso der E1 solche Schönheiten auslässt - sind 1 km Umweg dafür zu viel?
Im alten Ortskern von Hambühren stehen schöne alte Heidehäuser und die letzte erhaltene Wanderdüne. Das Gut Rixförde träumt ein wenig seinen goldenen Zeiten nach, die aber wohl schon einige Jahrzehnte zurück liegen. Nach 4 Stunden Dauerregen freue ich mich in Fuhrberg auf das gemütliche kleine Wiener Fein-Café, in dem ich mal mit Markus und Jule war. Welche Enttäuschung, als ich es geschlossen vorfinde. Zum Glück gibt es im Ort noch ein anderes.
In der Fuhrberger Kirche herrliche Ruhe.
Von Fuhrberg aus will ich eigentlich weiter dem Verlauf des E1 folgen, entdecke dann aber, dass südlich der Ortschaft neue Windräder aufgestellt werden, Enercon E70. Die haben einen fast doppelt so großen Rotordurchmesser wie die Anlagen, die bereits hier stehen. So ein uneinheitliches Bild! Ich verstehe nicht, wieso deutsche Behörden nicht darauf bestehen, aus ästhetischen Gründen in einem Windpark grundsätzlich identische Windräder zu verlangen oder zumindest mit einheitlichen Dimensionen.
An der Hengstbeeke beobachte ich minutenlang das Strömen der Entengrütze auf dem Wasser - ein kleiner Glücksmoment.
Bissendorf ist ein schöner Ort, der sicher noch mal einen Besuch wert ist. Heute laufe ich nur zügig durch zum Bahnhof, um meinen Zug nach Hannover zu erwischen.